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WEIHNACHYSGESCHICHTE

Manchmal legt sich der Weihnachtszauber schon etwas früher über die Welt. In diesem Jahr war dies bereits im Herbst der Fall.

als ein Hirsch den tiefen Wald nach Nahrung durchforstete und auf seinem Weg etwas entdeckte: Es war eine ihm unbekannte ovale Frucht mit einer von Ausbuchtungen überzogenen Schale. Der Hirsch zeigte sie schnell seiner Freundin der Eule, die eine neugierige Erforscherin und Feinschmeckerin war.

- "Das ist eine Kakaoschote, erklärte sie ihm.

Sie ist mit Kakaobohnen gefüllt.

- Kakao?, staunte der Hirsch.

Um Schokolade zu machen?

- Genau. Aber es ist nicht einfach irgendeine Kakaoschote, sondern diese Kakaoschote ist magisch. Pflanze sie ein, dann wirst du es sehen!"

Der Hirsch befolgte die Ratschläge der Eule und pflanzte die Kakaoschote auf der Lichtung ein. Und weil er ein Leckermäulchen war, wünschte er sich, dass daraus Schokolade würde.

Gleich daraus sprossen ein riesiges Schloss und alle Arten von Maschinen aus dem Boden hervor: eine Sortiermaschine für Kakaobohnen, eine Röstmaschine, ein Kakaobohnenknacker, eine Knetmaschine, eine Konchiermaschine und eine Überzugsmaschine sowie gleichzeitig Kakaobohnen verschiedenen Ursprungs. Alle diese Maschinen waren inmitten des grandiosen und hellen Schlosses versammelt.

- "Nun bist du verantwortlich für eine Manufacture de Chocolat!, sagte die Eule

Du weißt, was zu tun ist!

- Aber womit soll ich beginnen?, fragte der Hirsch.

Schokolade lässt sich nicht improvisieren!

- Das stimmt. Du musst zunächst die Zutaten auswählen. Folge deinen Sinnen. Füge nicht zu viel Zucker hinzu, damit die Aromen mit ihrer vollen Kraft zur Geltung kommen können."

Also begab sich der Hirsch in die tiefsten Ecken des Waldes hinein, um dort die besten Zutaten zu sammeln: Mandeln, Pinienkerne, Haselnüsse, Äpfel, schwarze und rote Johannisbeeren. Kräuter und Gewürze wie Thymian, Lindenblüten und Vanille. Er sammelte die dezentesten, aber auch die überraschendsten Aromen. Und zwei Wochen vor Weihnachten kehrte er mit allen seinen so sorgfältig auswählten Zutaten in seine Manufacture zurück.

– "Jetzt liegt es an mir!, sagte er sich.

Mir bleiben zwei Wochen Zeit, um die besten Schokoladenrezepte zu kreieren! Zwei Wochen, das kann lang aber auch kurz sein. Und wenn es darum geht, neue Rezepte zu erfinden, ist es sogar sehr kurz."

Aber der Hirsch war schlau. Er umgab sich mit seinen Freunden, den Eichhörnchen, und stellte sich so ein traumhaftes Team zusammen. Sie fürchteten sich nicht davor, es immer wieder zu versuchen, wenn etwas nicht geklappt hatte. Sie waren geduldig. Eine Woche vor Weihnachten war die Schokolade des Hirschs schon köstlich.

- "Es geht aber noch besser, sagte der Hirsch."

Deswegen arbeiteten sie weiter.

Seine Freunde halfen Tag und Nacht mit.

Und es kamen auf Anraten der Eule und angezogen vom verlockenden Schokoladenduft noch zwei weitere Freunde zum Hirsch in die Manufacture:

- "Deine Schokolade inspiriert mich, gestand der kleine Bär.

Ich möchte Süßigkeiten aus Eis zaubern.

- Und das Rotkehlchen sang: "Deine Schokolade ist köstlich.

Darf ich bitte Kekse daraus machen?"

Nun bereiteten alle gemeinsam das schönste Fest vor.

- "Bald ist Weihnachten", verkündete der Hirsch.

Wir laden alle Waldtiere dazu ein, mit uns zu feiern!"

Am Weihnachtsabend legte sich Pulverschnee auf das Schloss. Alle kamen, um es sich schmecken zu lassen. Ein solches Festessen hatte man noch nie erlebt! Die Eule saß auf dem Dach und nahm ebenfalls an der Feier teil. Zwischen zwei Keksen putzte sie sich das Gefieder. Dann nahm sie sich noch ein wenig Eis und nickte zufrieden mit dem Kopf. Sie biss in ihre zigste Ganache und schloss dabei die Augen, um sie zu genießen. In der Schokolade, die sie in ihrem Schnabel hatte, spiegelte sich der gesamte Weihnachtszauber wider.

- "Mission erfüllt!, sagte sie schließlich zum Hirsch.

Dank dir und deinen Helferinnen und Helfern hat die magische Kakaoschote das schöne Abenteuer der Manufactures Alain Ducasse hervorgebracht.""